Studium an den deutschen Hochschulen

Das akademische Jahr

Ein Studienjahr ist in zwei Semester (Winter und Sommersemester) gegliedert. Lehrveranstaltungen werden an den Universitäten und Kunsthochschulen in einem Wintersemester während 16 Wochen in einem Wintersemester während 13 Wochen (in der Regel von Mitte April bis Mitte Juli ) angeboten.

Die Semesterferien sind als Studienteile fest eingeplant und dienen dem Selbststudium, der Anfertigung von Referaten oder Hausarbeiten, zur Vorbereitung auf Prüfungen und zur Absolvierung berufspraktischer Studienteile.

Vorlesung

Die häufigste Form der Lehrveranstaltungen an deutschen Universitäten ist die Vorlesung.

Äußeres Merkmal der Vorlesung ist, dass der Dozent über das gegebene Thema spricht, während die Studenten zuhören, also rezeptiv mitarbeiten . Ein Gespräch zwischen Dezenten und Studenten findet innerhalb einer Vorlesung nur in seltene Fällen statt.

Aufgabe des Studenten ist es, anhand einer Literaturliste, die zu Beginn des Semesters zum Thema der Vorlesung ausgegeben wird, den Wissensstoff einer Vorlesungsstunde zu Hause oder in den Bibliotheken nachzuarbeiten und zu vertiefen bzw. Sich auf die nächste Vorlesungsstunde vorzuarbeiten.

Arbeitsgemeinschaften und Tutorien

Da die Vorlesungen allen Studenten offen stehen und die Teilnehmerzahl nicht begrenzt ist, sind Vorlesungen mit mehr als hundert oder sogar tausend Hörern nicht selten. Deshalb werden häufig , vor allem zu den Hauptvorlesungen, parallel Arbeitsgemeinschaften oder Tutorien eingerichtet, in denen die Studenten in Gruppen unter der Leitung eines Assistenten oder fortgeschrifftenen Studenten Gelegenheit haben, den Vorlesungsstoff zu vertiefen.

Diese Form der Arbeitsgemeinschaft bietet vor allem Gelegenheit zur Diskusssion und zur Klärung von Fragen. Außerdem besteht die Möglichkeit, am Ende des Seminars eine Prüfung über den Vorlesungsstoff abzulegen.

Dies ist vor allem für ausländische Studenten wichtig, die das Studium in Deutschland an ihrer Heimatuniversität anerkennen lasssen wollen. Es ist sonst nicht üblich, dass zu einer Vorlesung Prüfungen abgehalten werden.

Seminar

Im Seminar liegt der Schwerpunkt im selbstständigen wissenschaftlichen Arbeiten. Die Seminare sind in einigen Studiengängen unterteilt in Proseminare, Haupt und Oberseminare. Proseminare sind für Studenten in Grundstudium, also vor der Zwischenprüfung, vorgesehen. Hier wird der Student in die Wissenschaftliche Methodik des Fach eingeführt, indem er selbstständig ein Thema bearbeitet.

Zu den Haupt oder Oberseminaren wird er erst nach bestandener Zwischen Prüfung zugelassen. Die Thematik dieser Seminare für fortgeschrittne Studenten ist oft sehr speziell und auf ein Forschungsproblem zugeschnitten. Aufgabe des Studenten ist es, ein Problem in selbstständiger wissenschaftlicher Arbeit zu untersuchen und das Forschungsergebnis in einem Referat zur Diskussion zu stellen.

Oft werden die Einzelthemen auch von mehreren Studenten zusammen in kleinen Arbeitsgruppen behandelt. Bei erfolgreicher Teilnahme an einem Seminar erhält der Student als Zeugnis einen Schein. In manchen Fällen wird ein Seminar mit einer Klausur abgeschlossen. Oft muss zusätzlich zu der Klausur eine Schriftliche Hausarbeit vorgelegt werden.